Es wird keinerlei Gewähr für die Aktualität der Inhalte im Archiv übernommen.
14.6.2015, 20:48 - Archiv

Sieg und «Big Point» auf Sardinien – Ogier, Ingrassia und Volkswagen bauen WM-Führung aus

Ein grosser Schritt im Kampf um die Weltmeisterschaft: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) und Volkswagen haben mit einem Sieg bei der Rallye Italien einen wahren «Big Point» geholt. Dank des dritten Triumphs von Ogier und Ingrassia auf Sardinien in Folge baute Volkswagen den Vorsprung in der Fahrer-, Beifahrer- und Herstellerwertung deutlich aus.

Nach knapp der Hälfte der Saison in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) liegen Ogier/Ingrassia 66 Punkte vor ihren engsten Verfolgern, Volkswagen hat 65 Punkte Vorsprung. Der Weg zum fünften Saisonsieg des Polo R WRC in der sechsten Rallye des Jahres war im wahren Wortsinn ein steiniger: Bei extrem harten Bedingungen, enormer Hitze und dem längsten Rallye-Tag seit über einem Jahrzehnt erwies sich das World Rally Car aus Wolfsburg als das schnellste und zuverlässigste. 14 Prüfungsbestzeiten gingen in Italien an Volkswagen. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) erkämpften sich in Italien trotz Rückschlägen Rang sechs. Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) holten hinter ihren beiden Teamkollegen als Dritte einen Punkt in der sogenannten Powerstage.

TurbOgier zum 25. Mal mit Volkswagen auf dem Podium
Sébastien Ogier und Julien Ingrassia sind nicht nur wegen ihres dritten Sardinien-Sieges in Folge die Gewinner des Wochenendes: Sie dosierten das Tempo bei der enorm Material-fordernden Rallye geschickt, erhöhten den Druck im richtigen Moment, um die Führung zu übernehmen und teilten sich den erkämpften Vorsprung im Schlussspurt clever ein. Alle Top-Teams mussten bei der Rallye Sardinien Rückschläge hinnehmen und den harten Bedingungen Tribut zollen – ausser Ogier und Ingrassia. Mit dem Polo R WRC fuhren Ogier/Ingrassia so zum 25. Mal auf das Podium – davon 21 Mal als Erste und vier Mal als Zweite.

Latvala/Anttila mit Willenskraft zu WM-Punkten
Mehrere Zeitverluste mussten dagegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) hinnehmen – sicherten sich und Volkswagen jedoch mit vorbildlicher Moral wichtige WM-Zähler. Zwei Reifenschäden am Freitag und Samstag kosteten zunächst etwa drei Minuten, ein Aufhängungsschaden, nachdem sie unglücklich einen Felsbrocken auf der Ideallinie trafen, weitere fünf. Dennoch sorgten Latvala/Anttila mit einer beherzten Mechaniker- und einer grossen fahrerischen Leistung für maximale Schadensbegrenzung. Insgesamt gingen sieben WP-Bestzeiten an das finnische Duo. Das abschliessende Resultat: Ein angesichts der Rückschläge herausragender sechster Rang.

Andreas Mikkelsen mit starkem Schlussspurt
Einen Sieg der Moral feierten auch Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N). Das Duo musste am Freitag den Rallye-Tag frühzeitig beenden, nachdem sie unglücklich ein Loch in der Strecke getroffen hatten und auch der Rallye-Samstag endete frühzeitig. Beim zweiten Start unter Rallye-2-Reglement nutzten sie am Sonntag allerdings ihre Chance, noch Zählbares für die Weltmeisterschaft mitzunehmen: Mikkelsen/Fløene wurden auf der sogenannten Powerstage, auf der Zusatzpunkte für die besten Drei vergeben werden, Dritte und eroberten einen Punkt. Geschlagen wurden sie nur von ihren Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila. Für Volkswagen war es das 53., 54. und 55. Mal in 31 Powerstages, dass eines der Duos Zusatzzähler eroberte.

Rallye Italien eine wahre Hitzeschlacht und Rütteltest
Beinahe traditionell hohe Temperaturen auf Sardinien sorgten für eine wahre Hitzeschlacht bei der Rallye Italien – mit etwa 29 Grad Luft- und bis zu 43 Grad Streckentemperatur. Bei stark ausgefahrener Schotterpiste inklusive dicker Felsbrocken war bei den Fahrer und Beifahrern stets volle Konzentration gefragt. Die wurde vor allem am Samstag auf eine harte Probe gestellt: Mit 212,83 Kilometer bildete er den längsten Rallye-Tag seit der Safari-Rallye 2002. Die Mechaniker arbeiteten bis kurz vor Mitternacht – gegen fünf Uhr morgens klingelte der Wecker- und bildeten somit den perfekten Rückhalt für Ogier, Latvala und Mikkelsen, die stets drei perfekt vorbereitete Polo R WRC vorfanden.

Erfolgsformeln: die Rallye Sardinien in Zahlen und Fakten
Der 27. Sieg des Polo R WRC in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) und der 52. Podiumserfolg seit dem Einstieg mit dem World Rally Car im Januar 2013 – auf Sardinien schrieb Volkswagen die überragende Erfolgsgeschichte weiter fort. 406 Prüfungsbestzeiten schlagen für den Polo R WRC in 592 Sonderprüfungen zu Buche, nachdem in Italien 14 weitere dazu kamen. Seit Projektstart bei der Rallye Monte Carlo 2013 absolvierten die Polo R WRC gemeinschaftlich 30‘108,95 WP-Kilometer – das entspricht in etwa drei Viertel Umrundungen des Globus im Rallye-Tempo.

Share this: