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4.8.2014, 18:11 - Archiv

Finnischer Feiertag – Volkswagen Pilot Latvala triumphiert beim Rallye-WM-Heimspiel

  • Emotionaler dritter Saisonsieg für Latvala/Anttila
  • Nur um 3,6 Sekunden geschlagen: Ogier/Ingrassia auf Rang zwei
  • Matchbälle für Volkswagen bei Rallye Deutschland in allen drei WM-Wertungen

 

Ein grosser Tag für Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila, ein grosser Tag für Volkswagen, ein grosser Tag für Finnland. Zum ersten Mal seit vier Jahren hat ein finnisches Duo beim Heimspiel in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) triumphiert und damit für unbändige Begeisterung bei den Landsleuten gesorgt. Latvala/Anttila siegten bei «ihrer» Rallye im Polo R WRC in einem wahren Thriller nur 3,6 Sekunden vor ihren Volkswagen Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F). Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) komplettierten den herausragenden Mannschaftserfolg von Volkswagen bei der schwierigsten Rallye des Jahres als Gesamtvierte.

 

Volkswagen stellte damit das beste Teamresultat seiner Rallye-WM-Geschichte ein – aufgestellt bei der Rallye Argentinien im Mai. Bei der «Formel 1 im Wald» ging zum zwölften Mal in Folge und zum achten Mal in dieser Saison der Sieg nach Wolfsburg. Volkswagen hat bei der kommenden Rallye Deutschland damit erstmals Matchbälle zum Titelgewinn in allen drei WM-Wertungen für Hersteller, Fahrer und Beifahrer. «Es war ein fantastisches Wochenende bei der Rallye Finnland», so Dr. Heinz-Jakob Neusser, Volkswagen Markenvorstand für Technische Entwicklung, der das Volkswagen Team bei der Rallye Finnland vor Ort unterstützte. «Sowohl Jari-Matti Latvala als auch Sébastien Ogier haben 25 der 26 Wertungsprüfungen dominiert und der Finaltag der Rallye hätte spannender kaum sein können. Bis zur letzten Sekunde war offen, wer die Rallye gewinnen würde. Die Powerstage hat erneut gezeigt, was im Team und im Polo R WRC steckt. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis in Finnland und gratulieren Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila zu diesem grossartigen Erfolg vor heimischem Publikum.»

 

Gesundes Selbstvertrauen und eine grosse Portion «Sisu»

Das finnische Wort «Sisu» beschreibt den Schlüssel zum Erfolg von Jari-Matti Latvala bei seinem Heimspiel am treffendsten. Obwohl es keine offizielle Übersetzung gibt, kann der Ausdruck mit «Kraft», «Ausdauer», «Beharrlichkeit», «Unnachgiebigkeit» oder «Kampfgeist» wiedergegeben werden. Genau diese Eigenschaften bewies Jari-Matti Latvala bei der Rallye Finnland eindrücklich. Am zweiten Rallye-Tag hatte der WM-Zweite nach grosser Dominanz am Vormittag am Nachmittag einen Rückschlag zu verkraften. Nachdem Latvala auf der 20. Werteprüfung ein tiefes Loch auf der Strecke traf, führte eine gebrochene Bremsleitung zum Verlust der Bremswirkung vorn rechts und damit zu einem Zeitverlust von rund 27 Sekunden. Mit einer äusserst knappen Führung von 3,4 Sekunden ging Latvala die abschliessenden drei WP am Sonntag an und zeigte sowohl fahrerische als auch mentale Stärke.

 

Seit Beginn der Saison 2014 vertraut Jari-Matti Latvala nebst «Sisu» zusätzlich auf Mentaltrainer Christoph Treier. Bei seinem Heimspiel ging Latvala trotz grosser öffentlicher Erwartung und extrem hoher Motivation die Wertungsprüfungen entspannt an – mit Erfolg. 14 der 26 möglichen Bestzeiten gingen allein an Latvala/Anttila.

 

Prestige-Duell bis zum letzten Meter: Latvala vs. Ogier

Die Rallye Finnland, die als Mutter aller WM-Rallyes gilt, stand voll und ganz im Zeichen von Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila und ihren Volkswagen Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia. 25 von 26 möglichen Bestzeiten gingen an eines der beiden Werksduos. Lediglich Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL, Citroën) konnten mit Latvala und Ogier mithalten, feierten eine Bestzeit und am Ende Rang drei der Gesamtwertung. Vor der abschliessenden Powerstage verdichtete sich der Zweikampf Latvala gegen Ogier auf einen Zeitabstand von 3,7 Sekunden, der sich bis zur Ziellinie auf 3,6 Sekunden verkürzte. Gleich mehrfach erreichten Latvala und Ogier bei ihrem Vollgas-Duell die Marke von 200 km/h Spitzengeschwindigkeit, die durch den Drehzahlbegrenzer limitiert wird. Bei unzähligen Sprüngen, teilweise bis an die 60-Meter-Marke, vielen blinden Kuppen und Kurven war von den Rallye-WM-Piloten maximale Präzision gefragt. Zum 38. Mal in der Geschichte der Rallye-WM wurde eine Rallye mit einem Abstand unter zehn Sekunden entschieden.

 

Matchbälle für Volkswagen vor dem Heimspiel in Deutschland

Dank des Doppelsieges in Finnland baute Volkswagen seinen Vorsprung auf Verfolger Citroën in der Herstellerwertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) auf 175 Zähler aus. Damit hat die Marke vor dem Heimspiel bei der Rallye Deutschland den ersten Matchball: Verteidigt Volkswagen einen Vorsprung von 172 Punkten geht der Hersteller-Titel zum zweiten Mal in Folge nach Wolfsburg. Auch in der Fahrerwertung könnte Deutschland eine erste Entscheidung zugunsten von Volkswagen bringen: Nach Abschluss der Rallye Finnland beträgt der Vorsprung von Sébastien Ogier und Julien Ingrassia auf das beste Nicht-Volkswagen-Duo, Mads Østberg/Jonas Andersson (N/S, Citroën), 121 Punkte. Bleiben 112 davon nach der Rallye Deutschland übrig, wird ein Volkswagen Duo die Weltmeisterschaft in Fahrer- und Beifahrerwertung feiern. Ogier/Ingrassia führen die Wertungen mit 187 Zählern vor ihren Teamkollegen Latvala/Anttila (143 Punkte) und Mikkelsen (95 Punkte) an.

 

Rekorde und Rekordverdächtiges

Mit Abschluss der Rallye Finnland hat Volkswagen bei 391 Wertungsprüfungen seit dem Einstieg mit dem Polo R WRC im Januar 2013 19‘996,66 km absolviert – dies entspricht einer halben Erdumrundung, im Rallye-Tempo wohlbemerkt. Dabei gingen 269 Bestzeiten und insgesamt 618 Top-3-Zeiten nach Wolfsburg. Bei 21 WM-Rallyes feierte Volkswagen 18 Mal den Sieg, davon Saison-übergreifend zwölf Mal in Folge. Mit dem Triumph in Finnland stellte Volkswagen auch den bisher bestehenden Bestwert von acht Siegen in Serie innerhalb einer Saison ein, den Citroën im Jahr 2011 aufgestellt hatte. Für Volkswagen war es bei der achten Saison-Rallye der fünfte Doppelerfolg des Jahres, der siebte insgesamt. Jari-Matti Latvala feierte seinen 44. Podestplatz in der Rallye-WM, von denen er zwölf mit Volkswagen erreichte. Es war zugleich sein elfter Laufsieg, der vierte im Polo R WRC.

 

Zusatzpunkte für Volkswagen Piloten in der Powerstage

Insgesamt 37 Mal hat Volkswagen in der Powerstage Zusatzpunkte gesammelt – in 20 ausgetragenen Powerstages. Zudem bescherten Ogier/Ingrassia Volkswagen den 15. Powerstage-Sieg in Folge. Latvala, der Sieger der Rallye Finnland 2014, hat in seiner WRC-Karriere die Powerstage insgesamt fünf Mal gewonnen, davon zwei Mal mit Volkswagen. Ogier kommt indes auf 15 Powerstage-Siege, elf davon mit Volkswagen, während Mikkelsen einen Gewinn der Powerstage auf seinem Konto hat. Diesen Sieg feierte er im Polo R WRC.

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